© Bayreuther Festspiele, Walküre, Enrcio Nawrath 2019

Walk of Wagner

Der Walk of Wagner wurde anlässlich des 200. Geburtstags  Richard Wagners von der BMTG (Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH) als Spaziergang durch Bayreuth  konzipiert.
Biebrich
Der Ort selbst nun ist reizend: nach Mainz, oder Wiesbaden zu Fuss der angenehmste Spatziergang.
Am 8. Februar 1862 zog Wagner – wieder einmal in einer Zeit höchster finanzieller Not – in die kleine Stadt im Rheingau, die heute zu Wiesbaden gehört.


Immer nobel: Auch in Biebrich wohnte Wagner in fürstlicher Umgebung: beim Schloss.

Der Zuzug hatte gute Gründe: zum einen die Nähe zu Wagners Mainzer Verlagshaus Schott, zum anderen die reizvolle Lage der vom Architekten Frickhöfer gebauten Villa, in der er bescheidene zwei Zimmer mietete. Der Komponist des nach wie vor ungespielten Tristan, der gerade den skandalumwitterten Pariser Tannhäuser uraufgeführt hatte und schon an den Meistersingern arbeitete, berichtete seiner „Muse“ Mathilde Wesendonk: „Die Lage ist außerordentlich schön: dicht am Rhein, dem Schloss zur Seite, in einem ganz alleinstehenden Hause, das Gott vor weiteren Bewohnern bewahren möge! Schöner, sehr geräumiger Garten: aus dem Park und von der Insel gegenüber singen die Vögel um die Wette: die Nachtigallen sollen ihrer Zeit zahllos sein, und völlig betäubend werden. So will ich denn hier mein Meistersinger-Schicksal erwarten!“

Hier schrieb Wagner – noch vor der Komposition der eigentlichen Oper – das hinreißende Vorspiel zu den Meistersingern, hier begann er mit der ersten Szene, bevor die Arbeit ins Stocken geriet. Hier erhielt er den Bescheid, dass er von nun an wieder unbehelligt nach Sachsen reisen könne, und hier besuchten ihn Cosima und Hans von Bülow, mit denen zusammen er die schöne Umgebung erkundete (wenn er nicht gerade auswärts konzertierte). Bereits im November zog Wagner wieder aus: aus seinem gemütlichen „Biberbau“.


Ein Idyll oder Kein Stein wankt im Gestemm: Wagners Häuschen, am Rheine gelegen.

Das Haus in der Rheingaustrasse 137 ist auch heute noch, versehen mit einer leicht missverständlichen Gedenktafel, gut erhalten.

Texte von Antonia Goldhammer und Frank Piontek