© Bayreuther Festspiele, Meistersinger 2018

News der Mitglieder

09.07.2018
Frankfurter Wagner-Kontexte
Mit der Eröffnung der Schriftenreihe "Frankfurter Wagner-Kontexte" erweitert der RWV Frankfurt a M sein Bayreuth-Stipendienprogramm und vergibt zudem Publikationsstipendien.
Fotos: 1. Hofmeister Ritter  2.  Portraitfoto Michael Hofmeister

Durch die zusätzliche Vergabe eines jährlichen Publikationsstipendiums (4.000 Euros in 2018) wird in Frankfurt künftig ein musikwissenschaftlicher und qualitativ hochwertiger Beitrag zur Richard-Wagner-Forschung geleistet. Das Themenspektrum wird dabei bewusst weit gefasst. Als einzige Voraussetzung haben die primär geförderten Dissertationen einen konkreten Kontext zum Komponisten Richard Wagner zu gewährleisten. Der vorliegende Eröffnungsband steht exemplarisch dafür.

Autor Michael Hofmeister (40) studierte Schulmusik und Musikwissenschaft sowie Sologesang in Würzburg. 2006 erhielt er vom RWV Würzburg-Unterfranken ein Bayreuth-Stipendium. Es folgte eine internationale Karriere als Countertenor. Später absolvierte er ein Aufbaustudium "Historische Aufführungspraxis" an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, wo er 2017 zudem seine Dissertation "Alexander Ritter: Leben und Werk eines Komponisten zwischen Wagner und Strauss" einreichte. Diese in jeder Hinsicht opulente Arbeit ist also einem Wegbegleiter Richard Wagners gewidmet, der wie eine Reihe anderer Komponisten jener Zeit im übergroßen Schatten des Bayreuther Meisters zu verschwinden droht.

Seit Dresdner Kindertagen war Alexander Ritter (1833-1896), dessen Mutter Julie sein bewundertes Idol im Exil förderte, von Richard Wagner geprägt. Er heiratete Wagners Nichte Franziska und baute sich u.a. mit Franz Liszt, Hans von Bülow und Peter Cornelius ein Wagner-nahes Netzwerk auf. Später war er es, der den jungen Richard Strauss zu Wagner hinführte.

Es ist ein Verdienst Michael Hofmeisters, dass er bei der Themenwahl zu seiner Dissertation eben nicht der Versuchung eines prominenten Namens erlag. Vielmehr schließt er eine Lücke, die die Wagner- und Strauss-Forschung seit Langem beklagt, indem er uns Alexander Ritter als einen rigorosen Verfechter der neudeutschen Richtung vorstellt. Erstmals wertet der Autor alle greifbaren Quellen aus und bringt dem Leser die Persönlichkeit Ritters nahe. Gleichzeitig nimmt er ihn als eigenständigen Komponisten ernst und gewährt tiefe Einblicke in sein heute völlig vergessenes Werk.

Aufgrund der zahlreichen Lebensstationen Alexander Ritters, darunter Dresden, Leipzig, Weimar, Chemnitz, Meiningen, Würzburg, München, Berlin und Bayreuth steht dieser Eröffnungsband für eine Komponistenbiografie von überregionaler Bedeutung.

Die neue Frankfurter Schriftenreihe erscheint im Tectum Verlag, der 1992 in Marburg gegründet wurde und seit 2017 zur Nomos Verlagsgesellschaft in Baden-Baden gehört (C.H. Beck).

Band 1 der "Frankfurter Wagner-Kontexte" mit dem Titel "Alexander Ritter : Leben und Werk eines Komponisten zwischen Wagner und Strauss" ist ab 16. Juli für 59 Euros (822 Seiten / 17 x 24 cm / Hardcover) im Buchhandel verfügbar:
ISBN Print 978-3-8288-4138-3

Auch als E-Book für 46,99 Euros:
ISBN ePDF 978-3-8288-7004-8 und ISBN ePub 978-3-8288-7077-2

Versandkostenfreie Bestellungen sind zudem beim Tectum Verlag möglich:
http://www.tectum-verlag.de/reihen/frankfurter-wagner-kontexte.html

Weitere Info-Quelle: www-rwv-ffm.de > Publikationen

Falls Sie für Ihren RWV Interesse an einem Vortrag bzw. einer Buchpräsentation mit unserem in München lebenden Autor haben, steht Ihnen Dirk Jenders im RWV Frankfurt für eine Kontaktvermittlung gerne zur Verfügung.