© Bayreuther Festspiele, Walküre, Enrcio Nawrath 2019

Walk of Wagner

Der Walk of Wagner wurde anlässlich des 200. Geburtstags  Richard Wagners von der BMTG (Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH) als Spaziergang durch Bayreuth  konzipiert.
Leipzig
... kehrte ich nach Leipzig in die Brutstätte meiner phantastisch-musikalischen Studien zurück ...
Am 22. Mai 1813 wird Richard Wagner als das zweitjüngste von zehn Kindern in Leipzig geboren. Ein halbes Jahr später stirbt sein Vater, – und Wagners Mutter Johanna Pätz heiratet Ludwig Geyer, einen Porträtmaler, Schriftsteller und Schauspieler. Nicht nur er, auch Richards ältere Geschwister Albert, Rosalie, Luise und Klara gehen später künstlerischen Berufen nach. 1814 zieht die Familie nach Dresden.


Hier brüllte schon der kleine Löwe: im Geburtshaus am Brühl.

Erst 1827, nach dem Tod Geyers, kehrt Wagner nach Leipzig zurück, das sich im wirtschaftlichen und kulturellen Aufbruch befindet: zur Messe kommen erstmalig Aussteller aus Amerika und Indien; das Gewandhaus, der neugegründete Musikverein Euterpe und das seit 1817 existierende Theater ziehen Künstler aus ganz Europa an, u. a. Liszt, Berlioz und Mendelssohn.

Wagner besucht hier ab 1828 das Nikolai-Gymnasium. Wegen seiner wachsenden Begeisterung für die Musik vernachlässigt er die Schule. Um sein in Dresden begonnenes Trauerspiel zu vertonen, beschafft er sich aus der Bibliothek die Kompositionslehre Johann Bernhard Logiers. Durch die Ausleihgebühren macht er zum ersten Mal Schulden. Heimlich nimmt er Unterricht in Harmonielehre.

1830 wechselt Wagner auf die Thomasschule. Er komponiert eine Ouvertüre in B-Dur, die im Leipziger Theater aufgeführt wird. 1831 beginnt er ohne Schulabschluss mit dem Musikstudium und stürzt sich ins Studentenleben. Durch seine Spielleidenschaft verspielt er beinahe die Rente seiner Mutter. Im Sommer beginnt er bei Theodor Weinlig Komposition zu studieren; gut ein halbes Jahr später druckt Breitkopf & Härtel zum ersten Mal eine Arbeit Wagners, die Sonate in B-Dur; im Gewandhaus wird seine Ouvertüre in d-Moll uraufgeführt.


Ein früher Wagner-Uraufführungsort: der Saal des alten Gewandhauses (1840)

In Leipzig erlebt Wagner zum ersten Mal revolutionäre Proteste. 1830 Unruhen von Arbeitern und Studenten, ein Jahr später fliehende Freiheitskämpfer aus Polen. – Wagner sucht begeistert ihre Nähe.

Kurz bevor er Leipzig verlässt, um Chordirektor am Theater in Würzburg zu werden, entsteht hier  1833 noch die Dichtung zu Die Feen.

Wagner kehrte häufiger nach Leipzig zurück; 1868 traf er hier auf Friedrich Nietzsche.

Texte von Antonia Goldhammer und Frank Piontek