Walk of Wagner
Der Walk of Wagner wurde anlässlich des 200. Geburtstags Richard Wagners von der BMTG (Bayreuth Marketing & Tourismus GmbH) als Spaziergang durch Bayreuth konzipiert.Moskau / St. Petersburg
Ihr an mich ergangener Ruf nach St. Petersburg ist für mich zu einer bedeutungsvollen Schicksalsfügung geworden...
Im Frühjahr 1863 wird Wagner von der Petersburger Philharmonischen Gesellschaft zu einigen Konzerten eingeladen. Initiator ist Alexander Serow, ein großer Verehrer Wagners, der ihn in den 50er Jahren durch einige Artikel in Russland bekannt gemacht hatte und jetzt bei der ob Wagners politischer Vergangenheit skeptischen Obrigkeit die Genehmigung für das Gastspiel erwirkt hatte. Wagner, seit geraumer Zeit von finanziellen Problemen geplagt, nimmt dankend an.
Der Moskauer Kreml ließ ihn kalt wie der russische Winter
Auf dem Programm der drei Petersburger Konzerte stehen neben eigenen Werken auch Beethovens Dritte und Fünfte Sinfonie. Die Kritik und das Publikum sind hellauf begeistert und feiern Wagners Kompositionen ebenso wie sein Dirigat des 130 Mann starken Orchesters der Petersburger Philharmonischen Gesellschaft. Im Palais der Großfürstin Helena Pawlowna trifft Wagner auf den Komponisten und Pianisten Anton Rubinstein.
Ende März reist er für drei ebenfalls gefeierte Konzerte nach Moskau, wo er – äußerst unbeeindruckt – den Kreml besucht, und die Bekanntschaft mit Nikolaus Rubinsteins, dem Direktor der „Russischen Musikalischen Gesellschaft“, macht. In Teegesellschaften der Großfürstin liest er Texte aus Die Meistersinger von Nürnberg und dem Ring, bevor er Ende April für weitere Konzerte nach St. Petersburg zurückkehrt.
Er wohnte natürlich am weltberühmten Newski-Prospekt
Die russische Kultur entwickelt zu kaum einem anderen ausländischen Komponisten eine so intensive Beziehung wie zu Wagner, allerdings polarisiert er auch hier. Die Musiker der „Neuen russischen Schule“, deren Ideal die wahrheitsgetreue Abbildung der Welt ist, lehnen Wagners romantisches Musikdrama zunächst ab und finden erst um die Jahrhundertwende zu ihm. Dennoch: nach den Konzerten des Jahres 1863 gehört Wagner an russischen Theatern zum Repertoire. Bis 1914 wird in St. Petersburg allein Lohengrin 135 Mal aufgeführt, Tannhäuser 137 Mal. Außerdem beeinflusst Wagners, von mystischen und religiösen Ideen geprägtes Werk, maßgeblich die russischen Symbolisten, die es als Gegenmodell zu Naturalismus und Materialismus feiern.
Der Moskauer Kreml ließ ihn kalt wie der russische Winter
Auf dem Programm der drei Petersburger Konzerte stehen neben eigenen Werken auch Beethovens Dritte und Fünfte Sinfonie. Die Kritik und das Publikum sind hellauf begeistert und feiern Wagners Kompositionen ebenso wie sein Dirigat des 130 Mann starken Orchesters der Petersburger Philharmonischen Gesellschaft. Im Palais der Großfürstin Helena Pawlowna trifft Wagner auf den Komponisten und Pianisten Anton Rubinstein.
Ende März reist er für drei ebenfalls gefeierte Konzerte nach Moskau, wo er – äußerst unbeeindruckt – den Kreml besucht, und die Bekanntschaft mit Nikolaus Rubinsteins, dem Direktor der „Russischen Musikalischen Gesellschaft“, macht. In Teegesellschaften der Großfürstin liest er Texte aus Die Meistersinger von Nürnberg und dem Ring, bevor er Ende April für weitere Konzerte nach St. Petersburg zurückkehrt.
Er wohnte natürlich am weltberühmten Newski-Prospekt
Die russische Kultur entwickelt zu kaum einem anderen ausländischen Komponisten eine so intensive Beziehung wie zu Wagner, allerdings polarisiert er auch hier. Die Musiker der „Neuen russischen Schule“, deren Ideal die wahrheitsgetreue Abbildung der Welt ist, lehnen Wagners romantisches Musikdrama zunächst ab und finden erst um die Jahrhundertwende zu ihm. Dennoch: nach den Konzerten des Jahres 1863 gehört Wagner an russischen Theatern zum Repertoire. Bis 1914 wird in St. Petersburg allein Lohengrin 135 Mal aufgeführt, Tannhäuser 137 Mal. Außerdem beeinflusst Wagners, von mystischen und religiösen Ideen geprägtes Werk, maßgeblich die russischen Symbolisten, die es als Gegenmodell zu Naturalismus und Materialismus feiern.
Texte von Antonia Goldhammer und Frank Piontek